Auf dem Weg in das Wursterland und dem Cuxland entdeckt.
Das Schloss Ritzebüttel zählt zu den eindruckvollsten Profanbauten des 14. Jahrhunderts in Niedersachsen und ist zusammen mit dem Turm auf der Insel Neuwerk einer der letzten Zeugen spätmittelalterlicher Backsteinbaukunst.
Schloss Ritzebüttel
In der Zeit um 1340 baute sich das Grundherrengeschlecht der Lappe, Lehnsherren der Herzöge von Sachsen-Lauenburg und Knappen des Erzstiftes Bremen, in Ritzebüttel einen massiven, ihrer Macht entsprechenden Herrschaftssitz, die „steenborgh“, in der Art eines Wehrturmes. Zur gleichen Zeit begann mit dem Aufstieg der Hansestädte das Interesse Hamburgs an der Elbmündung zu erwachen, und nach einigen Streitigkeiten mit den inzwischen stark verschuldeten Lappes nahm die Hansestadt im November 1393 nach erfolgreicher Belagerung das Schloss ein.
Dennoch wurde ein für die Lappes ehrenvoller und vorteilhafter Kaufvertrag für das Schloss und die umliegenden Dörfer ausgehandelt und am 31. Juli 1394 besiegelt. Mit diesem Tag war das ,,Hamburgische Amt Ritzebüttel“, das fast fünfeinhalb Jahrhunderte bestand, gegründet. Hamburg besaß damit eine Operationsbasis gegen das Seeräuberunwesen, einen Winternothafen für Zeiten, in denen die Elbe vereist war, und schließlich Ländereien, die die Getreideversorgung der Hansestadt sicherten. Cuxhaven wurde seitdem von einem mit großer Machtfülle
ausgestatteten Amtmann regiert, der in der Regel ein Hamburger Senator war. Heinrich von Treitschke charakterisiert die Situation treffend, wenn auch augenzwinkernd: ,,In ganz Deutschland gab es keinen so unbeschränkten Gewalthaber wie jenen Senator, der als Proconsul in dem schönen alten Schlosse zu Ritzebüttel hauste und die Elbmündung durch
eine Batterie unbrauchbarer Kanonen bewachte.“
Mit der Trennung von Justiz und Verwaltung im Jahre 1864 verlor der Amtmann, der fortan als Amtsverwalter hamburgischer Beamter war, einen großen Teil seiner Macht. 1937 wurde Cuxhaven gegen Altona, Harburg und Wandsbek an Preußen abgetreten, und damit auch das Schloss. Im Jahre 1981 schließlich, mittlerweile recht aufällig geworden und vielfach zweckentfremdet genutzt, gelangte es in den Besitz der Stadt Cuxhaven. In zwölfjähriger Arbeit mit vielen auch durch Geldmangel verursachten Pausen wurde es restauriert und im Jahre 1996
der Öffentlichkeit übergeben.
Im untersten Geschoss mit seinem gotischen Backsteingewölbe ist ein gemütliches und stilvolles Restaurant eingerichtet worden. Im barocken Vorbau des Hochparterres ist das Standesamt untergebracht, im mittelalterlichen Turm im gleichen Stockwerk befindet sich ein Saal, in dem kulturelle Veranstaltungen stattfinden, den Bürger der Stadt aber auch mieten können. Im zweiten Stockwerk sind der ehemalige Sitzungssaal und die Amtmannwohnung so wieder hergerichtet worden, wie sie um 1894 ausgesehen haben. Im dritten Stockwerk befinden sich ein Ausstellungsraum und ebenfalls Wohnräume im Stil der Jahrhundertwende.
Das Schloss kann besichtigt werden.
Weihnachtszauber am Schlosspark Ritzebüttel
Erstmalig wurde im Rahmen des Weihnachtsmarktes 2007 der sogenannte „Park der Engel“ einem begeisterten Publikum im Schlosspark von Schloss Ritzebüttel präsentiert. Elf große, kunstvoll dekorierte Engel mit Flügelspannweiten bis zu 3 m beindruckten nicht nur durch ihre Größe und Ausdrucksform, sondern schafften auch eine ganz besondere und feierliche Stimmung im Schlosspark des Schlosses. Parallel zum geschäftigen Treiben des Weihnachtsmarktes lud der „Park der Engel“ zum Verweilen und Innehalten ein. Inspiriert von der in sich geschlossenen Architektur des Schlossparks, dem wunderschönen alten Baumbestand und des Schlossteiches, konnte die Agentur Latanza Brain Twister aus Bremen hier einen harmonischen Ort schaffen, der Ruhe und eine ganz besondere Atmosphäre ausstrahlte.
Und genau Gegenüber entdecken wir…das
Seit November 2002 hat Cuxhaven ein Joachim-Ringelnatz -Musem mit einigen hundert Werken aus der Hand des Dichters und Malers. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, ging Ringelnatz, der nach seinen schlechten Erfahrungen mit der Schule das Weite gesucht, als Matrose angeheuert hatte und unter übelsten Bedingungen durch die Welt geschippert war, zur Kriegsmarine und verbrachte die Jahre bis 1918 vor allem in Cuxhaven. (FAZ)
Wir sind begeistert von diesem liebevoll gestalteten kleinen Museum. Jeder, der sich für Joachim Ringelnatz interessiert sollte dieses Museum besuchen.
In diesem hübschen Garten kann man sich niederlassen und an einige Werke von J.R. denken. Zum Beispiel an….
Die Briefmarke
Ein männlicher Briefmark erlebte
was Schönes, bevor er klebte.
Er war von einer Prinzessin beleckt
Da war die Liebe in ihm erweckt.
Er wollte sie wiederküssen
Doch hat er verreisen müssen
So liebte er sie vergebens
Das ist die Tragik des Lebens.
Joachim Ringelnatz
aus “ die Schnupftabackdose“ 1912
Briefmarke für den „Briefmark“-Dichter Joachim Ringelnatz zum 125. Geburtstag
Als Vertreter des Bundesfinanzministers hat Ministerialdirektor Rainer M. Türmer das Sonderpostwertzeichen am 7. August 2008 um 11.oo Uhr im Ringelnatz-Museum Cuxhaven der Öffentlichkeit vorgestellt.
Alben mit Erstdrucken des Sonderpostwertzeichens erhalten u.a. Arno Stabbert, Oberbürgermeister der Stadt Cuxhaven, und Erika Fischer, Vorsitzende der Joachim-Ringelnatz-Stiftung.
Das Sonderpostwertzeichen wurde von Professor Vistor Malsy aus Willlich gemeinsam mit Gülsah Edis und Thomas Meyer entworfen.
Asta Nielsen und Joachim Ringelnatz
Auf der Insel Hiddensee weilte Joachim Ringelnatz und traf dort Asta Nielsen.
„Heute Morgen verließ Ringelnatz das Haus in Badehosen, knallrote Badeschuhe, ein gelbes Tuch um den Kopf und eine bunte Tasche auf dem Bauch für Bernsteine, die er zu suchen beabsichtigte … Es ist wohl überflüssig zu bemerken, dass er nicht einen einzigen gefunden hatte“, vertraut Asta Nielsen am 12. Juni 1929 ihrem Tagebuch an.
Der Dichter und Kabarettist war öfter bei ihr auf Hiddensee zu Gast. 1927 hatte sich der Stummfilmstar dort ein Feriendomizil gekauft. „Unter einem unfassbar hohen und blauen Himmel, in Licht und Farben getaucht, die hier noch leuchtender waren als an anderen Orten des Nordens, die ich kenne, liegt die schmale, primitive Insel wie eine Oase in der Ostsee“, beschreibt Asta Nielsen Hiddensee in ihren Lebenserinnerungen.
Morgenwonne
Ich bin so knallvergnügt erwacht.
Ich klatsche meine Hüften.
Das Wasser lockt. Die Seife lacht.
Es dürstet mich nach Lüften.
Ein schmuckes Laken macht einen Knicks
Und gratuliert mir zum Baden.
Zwei schwarze Schuhe in blankem Wichs
Betiteln mich „Euer Gnaden“.
Aus meiner tiefsten Seele zieht
Mit Nasenflügelbeben
Ein ungeheurer Appetit
Nach Frühstück und nach Leben.
Joachim Ringelnatz (1883-1934)
bis bald…es grüßt Euch Creava
Dieser Werk bzw. Inhalt ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Arnold Bowman sagte:
Liebe Ulli,durch Deinen Hinweis auf Deine Entdecker-Tour, habe ich mal wieder Deinen Blog durchgestöbert. Ist einfach ein supertoller Blog, den Du hier ständig aktualisierst.Sowohl der Inhalt, als auch die Bilder, gefallen mir sehr gut.Liebe GrüßeInge
+1
Maritta sagte:
Liebe Ulli!
Ich bin schwer beeindruckt!!!
Durch Deinen Hinweis „Entdecker-Tour“ im PCSG-Mail bin ich erst auf Deinen Blog aufmerksam geworden – Wirklich TOLL gemacht !
schöne Grüße von Reiterin zu Reiterin :-)))
Maritta
creava sagte:
Liebe Freunde, mit diesen Zeilen von Joachim Ringenatz bedanke ich mich für Eure liebenswürdigen Kommentare und trinke ein Glas auf Euer Wohl….:-))
Creava
Ein Glas Burgunder
„Oh“, rief ein Glas Burgunder
„Oh“, rief ein Glas Burgunder,
„Oh Mond, du göttliches Wunder!
Du gießt aus silberner Schale
Das liebestaumelnde, fahle,
Trunkene Licht wie sengende Glut
Hin über das nachtigallene Land –“
Da rief der Mond, indem er verschwand:
„Ich weiß, ich weiß! Schon gut! Schon gut!“
Margrit Hoffmann sagte:
Liebe Ulli,
einfach wieder super.
Viele Grüße Margrit
Inge sagte:
Liebe Ulli,
durch Deinen Hinweis auf Deine Entdecker-Tour, habe ich mal wieder Deinen Blog durchgestöbert. Ist einfach ein supertoller Blog, den Du hier ständig aktualisierst.
Sowohl der Inhalt, als auch die Bilder, gefallen mir sehr gut.
Liebe Grüße
Inge
Hans Kolb sagte:
Has jut gemacht, has jut jemacht,
drum wirste auch nicht ausjelacht.
Der Rosengärtner